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Microsofts Surface Headphones sind sehr bequem und hinterlassen im Test einen insgesamt guten Eindruck – wirklich brillieren können sie trotz ihres hohen Einführungspreises von rund 350 Euro aber in keiner Testkategorie. Sound und Noise Cancelling sind stark, die Akkulaufzeit der Surface Headphones fällt aber ein bisschen enttäuschend aus. Praktisch ist die Möglichkeit, nahtlos zwischen diversen Abspielgeräten wechseln zu können.
Vorteile
Bassiger, aber angenehmer Sound
Exzellenter Tragekomfort
Ordentliches Noise Cancelling
Nachteile
Klang könnte klarer und spritziger sein
Akkulaufzeit nur mittelmäßig
Microsoft Surface Headphones im Test: Starke Leistung
Nachdem Bose mit dem Quiet Comfort 35 II (zum Test) und Sony mit dem WH-1000XM3 (zum Test) ihre Top-Bluetooth-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung bereits in zweiter beziehungsweise dritter Generation auf dem Markt haben, betritt Microsoft hier Neuland. Das merkt man nicht unbedingt, weil die Surface Headphones einige nennenswerte Stärken haben, dennoch sind sie sehr teuer und Microsoft muss sich in dieser Preisklasse starker Konkurrenz stellen.
Für das erste ANC-Headset, macht Microsoft mit dem Surface Headphone vieles richtig.
Foto: CHIP
Sound der Surface Headphones ist bassig und samtig
Klanglich gefallen uns die Surface Headphones gut, obwohl sie fraglos keinen neutralen Sound haben. Die Bässe sind angehoben und etwas zu lose, was in gut abgemischten Songs mit natürlichen Instrumenten auffällt und durchaus ein bisschen stören kann. Dazu kommt ein sehr weicher, reduzierter Höhenbereich, der dem Klangbild – positiv formuliert – einen romantischen Charakter verleiht. Dadurch machen auch sonst eher dünn klingende Songs immer noch Spaß – anders als beim Bose. Der Sound ist zwar sehr weich und samtig, weil den Surface Headphones Klarheit, Spritzigkeit und Biss im Höhenbereich und Kontrolliertheit im Bass fehlt, doch dafür gefällt er mit einem präsenten, vollen und warmen Klangbild.
Man kann zwar jede Art von Musik mit den Surface Headphones gut hören, vorzugsweise jedoch Pop, Rock und ähnlich knallige Genres. Jazz und Klassik hingegen wirken etwas langweilig und unsauber. Microsoft verzichtet übrigens (wie Bose) auf Unterstützung für die Audio-Codecs aptX und LDAC, die hochaufgelöste Musik mit höherer Bitrate übertragen als der Standard-Bluetooth-Codec SBC. In unserer Wertung wirkt sich das nicht aus, da wir der Meinung sind, dass aptX beim üblichen Musikstreaming per Spotify und Co. in dieser Kopfhörerklasse keinen relevanten Klang-Unterschied ausmacht.
Fürs kabellose Videoschauen eignen sich die Surface Headphones nicht besonders gut, da Stimme und Lippenbewegungen aufgrund der hohen Latenz nicht synchron sind.
Frequenzverlauf der Surface Headphones: Sie haben einen guten, aber bassigen Sound mit zu wenig Höhenklarheit. Insgesamt ist das Klangbild eher "samtig". Es gibt kaum Klangunterschiede zwischen eingeschaltetem und deaktiviertem ANC.
Bild: HEAD acoustics
Mess- und hörbar gutes Noise Cancelling (ANC) im Test
Ebenfalls gut, aber nicht Spitzenklasse ist auch die aktive Geräuschunterdrückung. Wir haben die Surface Headphones vom Audio-Testlabor HEAD acoustics prüfen lassen und sehen sie insgesamt leicht hinter den Bose Quiet Comfort 35 II, was angesichts der Tatsache, dass Bose bereits seit vielen Jahren Erfahrung mit Noise-Cancelling-Kopfhörern sammeln konnte, eine beachtliche Leistung ist. In der Praxis dämpfen die Surface Headphones vor allem tief brummende Frequenzen stark, lassen aber dennoch ein bisschen Lärm durch. Das ist aber nicht weiter wild. An der Spitze unseres ANC-Rankings steht weiterhin der Sony WH-1000XM3, der nochmals eine Klasse besser dämmt.
Der XM3 hat gegenüber den Surface Headphones weitere signifikante Vorteile: Sonys Topmodell weist beispielsweise kaum Grundrauschen auf; bei den Surface Headphones hingegen hört man in stillen Passagen oder mit ausgeschalteter Musik ein leises, aber auffälliges Rauschen, wie es oft bei ANC-Kopfhörern auftritt. Das Rauschen ist lauter als bei den Bose Quiet Comfort 35 II, obwohl auch diese nicht komplett lautlos sind. Die Surface Headphones quittieren darüber hinaus Windgeräusche mit einem starken (Mikrofon-)Rauschen, selbst, wenn man das Noise Cancelling abschaltet. Sony hat hingegen einen nützlichen Modus, um Windgeräusche deutlich zu reduzieren. Das ist draußen ein klarer Vorteil.
Das Noise Cancelling lässt sich in 13 Stufen abschwächen und in einem Modus sogar umkehren. Dann verstärkt der Kopfhörer Umgebungsgeräusche um rund 5 Dezibel. Das dürfte sich als praktisch erweisen, wenn man beim Musikhören noch Lautsprecheransagen oder Ähnliches wahrnehmen möchte.
Die abgespielte Musik ist für Umstehende bei normalen Lautstärkepegeln praktisch nicht wahrnehmbar – hier macht der Bose Quiet Comfort 35 II eine schlechtere Figur.
Der Graph zeigt die Dämpfungsleistung passiv, aktiv mit maximalem ANC und aktiv mit Umgebungsgeräuschverstärkung. Das ANC der Surface Headphones ist gut.
Bild: HEAD acoustics
Microsoft Surface Headphones mit exzellentem Tragekomfort
In Sachen Tragekomfort zählen die Surface Headphones zu den besten Modellen auf dem Markt. Es gibt wenige Kopfhörer, die wir im Test bequemer oder auch nur genauso gemütlich finden. Hier spielt Microsoft ganz oben mit. Man kann die Surface Headphones stundenlang ohne Ermüdungserscheinungen tragen, sie fühlen sich mit ihren breiten Polstern angenehm weich an, bieten den Ohren ausreichend Platz, drücken nicht und sitzen dennoch fest genug, um nicht zu verrutschen.
Auch die Verarbeitung gibt keinen Grund zur Kritik. Zwar sehen sie in ihrem grauen Plastik-Look für unseren Geschmack nicht gerade stylisch sondern eher minimalistisch seriös aus, der Kunststoff wirkt aber hochwertig und ist dort, wo es notwendig ist (Ohrstückaufhängungen, Kopfband), von Metallelementen gestützt. Anders als bei vielen Konkurrenz-Produkte lassen sich die Ohrmuscheln nicht einklappen. In einer Tasche belegt der Kopfhörer somit etwas mehr Platz. Das mitgelieferte Hard-Case macht aber einen wertigen Eindruck.
Test: Frederik Niemeyer, Tomasz Czarnecki
Redaktion: Frederik Niemeyer
Leider gibt es derzeit noch keine Farbauswahl - so steht nur das Surface-Grau zur Wahl.
Foto: CHIP
Praktische Steuerung
Die Steuerung erweist sich ebenfalls als angenehm. Sehr praktisch finden wir die beiden Steuerringe auf der rechten und linken Seite, über die sich in dreizehn Stufen die Lautstärke und Noise-Cancelling-Intensität regeln lassen. Das fühlt sich einfach gut und richtig an. Ein Nachteil ist aber, dass man die Lautstärke unter einer eng sitzenden Kapuze durch Kopfdrehungen unwillentlich verändern kann.
Darüber hinaus setzt Microsoft auf Touchflächen, die auf beiden Seiten gleich reagieren: Ein Tippen für Play/Pause, zweimal Tippen für den nächsten Song, dreimal Tippen für den vorherigen Track. Eventuell wäre es noch einfacher gewesen, für den Songwechsel nur vor- und zurück streichen zu müssen, insbesondere da hier keine Verwechslungsgefahr mit der Lautstärkeregelung besteht.
Die Surface Headphones sind übrigens für die Sprachsteuerung mithilfe von Microsofts digitaler Assistentin Cortana prädestiniert. So genügt es schlicht, „Hey Cortana“ zu sagen, um sie auf den Plan zu rufen. Leider steht Cortana Smartphone-Nutzern nicht auf Deutsch zur Verfügung, aber wer die unstillbare Lust verspürt, mit seinem Handy auf Englisch zu schnacken, kann beispielsweise die Cortana-Installationsdatei für Android (zum Download) manuell installieren. Über die App lassen sich dann beispielsweise auch Equalizer-Einstellungen anpassen. Alternativ verbindet man die Kopfhörer über einenWindows-PC mit Cortana.
Statt Cortana lässt sich mit den Surface Headphones am entsprechenden Handy auch der Google Assistent oder Siri wecken, indem man den Finger für einen kurzen Moment auf die Touchfläche legt.
Eventuell wäre es noch einfacher gewesen, für den Songwechsel nur vor- und zurück streichen zu müssen.
Foto: CHIP
Akkulaufzeit könnte besser sein
Den schwächsten Auftritt machen die Surface Headphones in unserem Akkutest. Ohne ANC (beziehungsweise mit ANC auf der niedrigsten Stufe ohne Geräuschverstärkung, denn ausschalten lässt es sich nicht) laufen sie im Dauerbetrieb 13:24 Stunden. Mit aktiver Geräuschdämmung halten sie 13:11 Minuten durch – es gibt also keine signifikanten Laufzeitunterschiede zwischen beiden Modi, und die Laufzeit ist angesichts des Durchhaltevermögens vieler Konkurrenten von 20 bis 40 Stunden ein bisschen enttäuschend. Die Ladezeit von 139 Minuten geht hingegen in Ordnung.
Wie üblich ist der Akku nicht wechselbar. Alternativ verbinden Sie den Kopfhörer per Klinkenkabel, er spielt dann auch mit leerem Akku Musik. Im Bluetooth-Betrieb können Sie sich dank der starken Verbindung zu Hause ohne Verbindungsabbrüche recht frei bewegen – hier zählen die Surface Headphones zu den robustesten Modellen im Test.
Sehr praktisch ist die Möglichkeit, den Kopfhörer mit bis zu 10 Endgeräten gleichzeitig zu verbinden. So können Sie beispielsweise Musik über Ihr Notebook hören und ohne nennenswerte Unterbrechung über den Kopfhörer einen Anruf auf dem Handy annehmen, um nach Beendigung direkt wieder zum Notebook zu wechseln. Das geschieht automatisch, da die Surface Headphones erkennen, wo ein Signal eingeht und gegebenenfalls Anrufe priorisieren. Mit nur zwei Endgeräten klappt das mit dem Bose Quiet Comfort 35 II aber genauso gut.
Gekoppelt wird ganz einfach durch langes drücken der Power-Taste.
Foto: CHIP
Der Sony WH-1000XM3 ist der aktuell beste Noise-Cancelling-Kopfhörer im Test. Er ist sehr bequem, dämmt Lärm wie kein anderer und klingt zwar ebenfalls bassig, aber dennoch exzellent. Auch die Akkulaufzeit ist besser als die der Surface Headphones. Zum Preisvergleich
Die Gesamtwertung der Over- und On-Ear-Bluetooth-Kopfhörer setzt sich zusammen aus den Teilkategorien Soundqualität (40 Prozent), Noise Cancelling (20 Prozent), Mobilität (15 Prozent), Komfort (15 Prozent) und Ausstattung (10 Prozent).
Für die Klang-Kategorie streamen wir Musik in maximaler Qualität über Spotify, während die Kopfhörer per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden sind. Wir bewerten subjektiv die Klarheit und Natürlichkeit des Sounds, den Bass-Charakter sowie die Stimmdarstellung. Wir vergleichen Testmodelle dabei stets mit verschiedenen Referenzkopfhörern.
Noise Cancelling beziehungsweise Geräuschunterdrückung ist ein nützliches und wichtiges Feature, wenn man unterwegs oder in lauten Umgebungen ist. Wir beurteilen subjektiv anhand von lautem Flugzeuglärm, den ein Lautsprecher erzeugt, wie gut Kopfhörer Außengeräusche dämmen. Wenn Kopfhörer über keine aktive Geräuschunterdrückung verfügen, beurteilen wir die Stärke der passiven Dämpfung.
Teil der Komfort-Note ist Tragekomfort sowie Haptik/Verarbeitungsqualität. Wir bewerten subjektiv: Sitzt der Kopfhörer fest, aber ohne unangenehm zu drücken, haben die Ohren Platz, stimmt die Verarbeitungsqualität, macht das Material einen guten Eindruck?
In die Note der Mobilität fließt die Akkulaufzeit ebenso ein wie die Ladezeit. Wenn ein Kopfhörer eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) hat, messen und bewerten wir die Laufzeit zusätzlich im ANC-Modus. Für die Laufzeitmessung pegeln wir die Kopfhörer auf ein gleiches Lautstärke-Niveau ein und spielen per Bluetooth-Verbindung ununterbrochen eine festgelegte Musik-Playlist ab. Wichtig ist in dieser Kategorie ebenso die Bluetooth-Reichweite, die wir in den Räumen der CHIP-Redaktion ausloten.
Einer der wichtigsten Aspekte der Ausstattung ist Bluetooth-Multipoint, also die Frage, ob sich ein Kopfhörer zeitgleich mit mindestens zwei Geräten verbinden kann und selbsttätig zur jeweils aktiven bzw. priorisierten Quelle wechselt. Weitere Aspekte sind vor allem Handhabungsfeatures: Lassen sich Kopfhörer für den Transport zusammenklappen, wird ein Hardcase oder Stoffbeutel mitgeliefert und funktioniert ein Kabelbetrieb auch bei leerem Akku.
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